
70 Jahre deutsch-israelische Geschichte zum Nachlesen
Erstmalig online verfügbar: Das Leo Baeck Institut Jerusalem hat eine bedeutende Zeitung der Jeckes – der deutschen Jüdinnen und Juden in Israel
Das LBI Jerusalem hat sich als Aufgabe gesetzt, das Erbe des deutschsprachigen Judentums für die israelische Gesellschaft aufzubereiten und zu bewahren. Dabei ist die Arbeit auf drei Säulen aufgeteilt: Veröffentlichung von Forschungsergebnissen, Kulturprogramme und Archivarbeit.
Das LBI Jerusalem bietet eine Plattform für Forscher*innen sowie Student*innen und spricht die allgemeine Öffentlichkeit in Israel, Deutschland und weltweit an. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung von jungen Forschenr*innen, die sich auf deutsch-jüdische Geschichte und Kultur spezialisieren. Stipendien- und Förderungsprogramme fördern den Austausch und ein weltweites Netzwerk.
Publikationen zu Themen des deutsch-europäischen Judentums werden in hebräischer, englischer und deutscher Sprache herausgegeben, darunter die folgenden Reihen: Brücken – Studien zur Geschichte des zentraleuropäischen Judentums (Hebräisch), die Zeitschrift Innovationen – Studien zur Geschichte des deutschen und zentraleuropäischen Judentums (Hebräisch) und Jüdischer Almanach (Deutsch).
Erstmalig online verfügbar: Das Leo Baeck Institut Jerusalem hat eine bedeutende Zeitung der Jeckes – der deutschen Jüdinnen und Juden in Israel
Ausstellungsprojekt vom LBI Jerusalem und LBI London Innovatives Projekt: „Have you seen this book?“ verbindet analoge Ausstellung und Online-Kampagne zu Raub und
Webseiten-Entwicklung / Developing of a Virtual Exhibition We are seeking proposals to develop the virtual exhibition as well as a database for
Ein Abend in Gedenken an Prof. Itta Shedletzky, mit Worten der Familie. Am Donnerstag, 15. Juni 2023 um 19:30 Uhr online (Zoom). Moderation: Prof. Benjamin Pollok Begrüßung: Dr. Irene Aue-Ben-David […]
„Denn der Jud und die Natur, das ist zweierlei.“ Das schrieb der jüdische Dichter Paul Celan 1959. Ist die jüdische Kultur der natürlichen Welt wirklich so fern?
In den religiösen Schriften gibt es Parallelen zu anderen Religionen, etwa ethische Anforderungen einer Verantwortung gegenüber der Natur, aber auch zu ihrer Nutzung als Ressource. Celans Gedanke kam wohl daher, dass viele deutschsprachige Jüdinnen und Juden Ende des 19. Jahrhunderts in Städten lebten, obwohl es zugleich ein ausgeprägtes Landjudentum gab. Sicherlich steckt auch etwas vom antisemitischen Motiv des „Luftmenschen“ darin, dem wurzellosen Juden. Was sich sagen lässt, ist, dass eine ausgeprägte Gartenästhetik im Judentum fehlt, stattdessen steht der Nutzgarten im Vordergrund. Diese Sicht auf Natur spielte auch im frühen Zionismus eine wichtige Rolle.
Inwiefern war dieser funktionale Gedanke für den Zionismus bedeutend?
In den 30er-Jahren musste eine vorbereitende landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren, wer ein Visum für Palästina bekommen wollte. Diese wurde als notwendig erachtet für den Aufbau des neuen Landes und überall in Zentraleuropa angeboten. Das hat die Beziehung zur Natur in Israel stark geprägt. Künstler wie Hermann Struck haben sich zudem an den Landschaften und der Natur der neuen Heimat abgearbeitet.
Weshalb haben Sie beschlossen, das Thema Natur am LBI Jerusalem so umfassend zu erforschen?
Wir haben den „spatial turn“ in den Geschichtswissenschaften, also die Frage des Raums in der Zeit, zum Anlass genommen, durch das Prisma der Natur neue Blicke auf die deutsch-jüdische Geschichte zu werfen. Und wir wollten die Umweltgeschichte selbst durch den jüdischen Blick bereichern. Dafür haben wir eine Konferenz organisiert und fördern mit der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des LBI (WAG) die Forschungsgruppe „Jewish European Environmental History“, die jüdische Sichtweisen über zeitliche und globale Räume hinweg betrachtet.
Verstehen Sie Ihr Institut auch als Mittler zwischen Deutschland und Israel?
Ja, unser Jüdischer Almanach ist eine Brücke zurück nach Deutschland. Er vereint Aufsätze zu kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Themen, in deutscher Sprache. Wir sehen es aber genauso als wichtige Aufgabe an, deutsche Quellen in Israel zugänglich zu machen. Zum Beispiel haben wir Schriften der orthodoxen jüdischen Feministin Bertha Pappenheim übersetzt. Von ihr gab es keinen einzigen Text auf Hebräisch. Feministische Gruppen in Israel können sich diese jüdische Tradition nun erstmals erschließen. Damit schaffen wir einen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert. Genauso ist es beim Thema Natur.
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