Wissenschaftliche AG

KURZ PROFIL

Die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts (WAG) ist eine 1989 gegründete Vereinigung deutscher Historiker*innen, die sich die Förderung der Erforschung und Darstellung der deutsch-jüdischen Geschichte zum Ziel gesetzt hat, analog zur Arbeit der Leo Baeck Institute in England, Israel und den USA. Sie ist eine Einrichtung des LBI, um die Forschungen zur jüdischen Geschichte auch in Deutschland zu intensivieren.

Die WAG bietet einen organisatorischen Rahmen für die Vernetzung der Forschungen und Vermittlungsprojekte der deutsch-jüdischen Geschichte. Zum Zeitpunkt der Gründung im Herbst 1989 wurde die Geschichte der deutschen Juden vom Mittelalter bis zur Gegenwart an den wenigsten deutschen Universitäten explizit erforscht oder gelehrt. Im Vordergrund stand bis dahin die Zeit des Nationalsozialismus, weshalb Jüdinnen und Juden überwiegend als Opfer des Antisemitismus wahrgenommen wurden. Jüdinnen und Juden als eigenständig handelnde Personen und andere Perspektiven fehlten.

Die Arbeit der WAG legt einen Schwerpunkt auf die Geschichte vom Beginn der Emanzipation bis in die Nachkriegsgeschichte. Aber auch die ältere Geschichte der Jüdinnen und Juden in Deutschland bleibt nicht ausgeschlossen. Die Forschungsergebnisse aus dem Bereich der jüdischen Geschichte werden dabei an ein breites Publikum vermittelt und mit anderen wissenschaftlichen Diskursen verbunden. Hierfür steht die enge Zusammenarbeit mit bestehenden wissenschaftlichen Institutionen und Einrichtungen der historisch-politischen Bildung.

Veranstaltung "Exil, neue Heimat, oder was?" am 12.06.2022 – Freunde und Förderer des LBI © Foto: Ole Witt

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Jahresbericht

Das neue Publikationsformat der Freunde und Förderer des LBI gibt in der Rückschau und Vorschau Einblicke in die Aktivitäten des gesamten LBI

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VERANSTALTUNG

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„Die WAG ist so vielfältig wie die deutsch-jüdische Geschichte selbst. Durch die Forschungen ihrer Mitglieder, durch Veranstaltungen und regen Austausch bleibt dieses besondere Kulturerbe für die Zukunft lebendig.“

Prof. Dr. Miriam Rürup

Vorsitzende der WAG des LBI

 

DIE GESICHTER DER

WAG DES LBI

Für die mit einer Feder gekennzeichneten Bilder sind literarische Profile hinterlegt

BILDUNG

UND ARCHIVARBEIT

Ein besonderer Schwerpunkt der WAG liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Doktorand*innen-Seminare und Kolloquien finden seit 1991 regelmäßig statt, mit dem Junior Scholars Seminar sogar in internationaler Verknüpfung der drei Standorte der Leo Baeck Institute. Fachtagungen, Workshops und Konferenzen stärken den fachlichen Austausch über die deutsch-jüdische Geschichte unter Historiker*innen sowie interdisziplinär.

In den 1990er Jahren stand die Erfassung von Archiv-Inventaren zur Geschichte der Jüdinnen und Juden in Deutschland im Fokus der Arbeit. Nach 1990 wurden die Bestände der Archive in den neuen Bundesländern gesichtet. Anschließend daran konnten die Bestände der ehemals deutschen Archive in Polen aufgearbeitet werden. Seitdem sind 304 von insgesamt 616 erfassten Archiven aufbereitet und im Rahmen umfangreicher und kommentierter Inventare für die Forschung zugänglich gemacht.

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