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WAG: Konferenz »80 Jahre Kriegsende: Jüdische Perspektiven auf Neuanfänge in Deutschland und Europa der Nachkriegszeit«

7. Mai @ 8:009. Mai @ 17:00 UTC+2

Veranstaltung Schloss Glienicke
Veranstaltung Schloss Glienicke

 

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Zwei Monate später entschieden Vertreter der drei alliierten Mächte USA, Großbritan- nien und Sowjetunion auf der Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof über die Zukunft Europas.

Erleichtert darüber, dass nun Frieden einkehrte, sahen sich Holocaust-Überlebende zugleich mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Oft krank und in geschwächtem Zustand verharrten sie monate- oder gar jahrelang in Einrichtungen für Displaced Persons, warteten entweder auf die Rückkehr in ihre Heimat- länder oder hofften auf einen Neuanfang in einem anderen Land. Individuelle Orientierungs-, Identitäts- und Existenzkämpfe verknüpften sich in der unmittel- baren Nachkriegszeit mit extremen traumatischen Erfahrungen und einem weiterhin anhaltenden Anti- semitismus.

Die internationale Konferenz beleuchtet jüdische Perspektiven hinsichtlich existenzieller, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und intellektueller Neuanfänge im geteilten Deutschland und Europa bis zum Bau der Mauer im Jahre 1961.

Es werden Erfahrungswelten jüdischer Rückkehrer, Displaced Persons und die Arbeit von Hilfsorgani- sationen vorgestellt sowie jüdische Identitäts- und Entscheidungsfindungen im Kontext der sich wan- delnden europäischen Gesellschaften aufgezeigt, und es wird über Fragen der Wiedergutmachung sowie der justiziellen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen debattiert.

 

Donnerstag, 8. Mai 2025

10.00 Uhr Grußwort
Christoph Martin Vogtherr (Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg)

17.30–19.00 Uhr Pause
19.00 Uhr Einlass zur Abendveranstaltung
19.30–20.30 Uhr Öffentliche Abendveranstaltung zum Tag der Befreiung

10.15–11.45 Uhr
Panel 1: Erfahrungswelten von jüdischen Displaced Persons in Deutschland und Europa
Moderation: Olaf Glöckner (Potsdam)

Chiara Renzo (Mailand): Living in Refugee Camps: Transnational Jewish Networks and Humanitarian Efforts in Postwar Europe
Martina Bitunjac (Potsdam): Repatriierung durch Umwege: Erfahrungen befreiter Holocaust-Überlebender aus dem post-jugoslawischen Raum
Katarzyna Person (Warschau): Polish Jews and the Memory of Their Former Homeland in Displaced Persons Camps in Occupied Germany

NACHTBLAU. Chanson für eine Abwesende:
Meret Becker & Dietmar Loeffler interpretieren Barbara

 

 

Freitag, 9. Mai 2025

Programm Mittwoch, 7. Mai 2025

16.00 Uhr Ortsbegehung mit Gideon Botsch: „Fackeln auf der Bastion.“
Der Schlosspark Glienicke und die intellektuelle Neugründung der Bundesrepublik um 1960

17.30 Uhr Einlass und Registrierung
18.00 Uhr Eröffnung
Miriam Rürup (Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien)
Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung)

Keynote: Michael Brenner (Washington, D.C./München): Befreit – aber nicht frei. Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa

 

10.00–11.30 Uhr
Panel 4: Restitution von Kulturgut und intellektuelle Neuanfänge
Moderation: Axel Drecoll (Oranienburg)

11.45–12.00 Uhr
12.00–13.15 Uhr Kaffeepause

Panel 2: Zwischen den Besatzungszonen: Identitäten und Orientierungen deutsch-jüdischer Holocaust-Überlebender
Moderation: Stefanie Schüler-Springorum (Berlin)

Inka Bertz (Berlin): Raub und Restitution: Kulturgut aus jüdischem Besitz von 1933 bis heute
Julia Schneidawind (München): Bücher in fremden Händen – Deutsch-jüdische Privatbibliotheken nach 1945
Andrea Sinn (Elon, NC): Neubeginn im Schatten der Vergangenheit: Jüdische Politik und Presse in Deutschland nach dem Holocaust
Anna Koch (London): Die Suche nach dem anderen Deutschland: Heimatgefühl und Heimatverlust deutscher Juden nach dem Holocaust
Anat Feinberg (Heidelberg): Das Exil im Rücken: Jüdische Theaterkünstler in Deutschland nach 1945

11.30–11.45 Uhr
11.45–13.15 Uhr Kaffeepause

Panel 5: „Auf der Suche nach Gerechtigkeit“: Entschädigung von Holocaust-Überlebenden und Ermittlungsverfahren gegen nationalsozialistische Verbrecher
Moderation: David Jünger (Rostock)

13.15–15.00 Uhr Mittagessen

Panel 3: Bleiben oder Auswandern? Jüdische Erfahrungswelten außerhalb Deutschlands
Moderation: Frederik Schetter (Bonn)

Markus Nesselrodt (Frankfurt/Oder): Überlebende und Rückkehrer: Juden in Polen nach dem Holocaust
Kata Bohus (Tromsø): Iron Pills, Quarantine and the Beautiful Sea. Hungarian Jewish Survivors in Rehabilitation Centres in Postwar Sweden
Daniel Siemens (Newcastle/UK): Frühe Überlegungen zur Entschädigung jüdischer Überlebender im besetzten Deutschland: Die Gründung der United Restitution Organisation (URO) in London 1946–48
Constantin Goschler (Bochum): Benjamin B. Ferencz zwischen Aufarbeitung und Prävention
Annette Weinke (Jena): Fritz Bauer, der juristische Umgang mit NS-Massenverbrechen und das „neue“ Völkerstrafrecht

13.15–14.30 Uhr Mittagessen
Ende der Konferenz

 

Die Leo Baeck Institute feiern in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Diese Konferenz ist Teil des inhaltlichen Programms im Jubiläumsjahr.

Die Konferenz ist eine Veranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch jüdische Studien in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Leo Baeck Institut (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft). Mit Unterstützung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.

 

Schloss Glienicke
Konferenzraum
Königstraße 36
14109 Berlin

Anmeldung:

Bis spätestens 30. April 2025 an tagungen-mmz@uni-potsdam.de. Die Plätze sind limitiert.

 

Organisation und Ansprechpartnerin:
Dr. Martina Bitunjac
E-Mail: mbitunja@uni-potsdam.de

Veranstaltungsort

Schloss Glienicke
Königstraße 36
Berlin, Berlin 14109 Germany
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Veranstalter

WAG des LBI
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