Über die Vorlesungsreihe
Die diesjährige Vorlesungsreihe „Outsiders in German-Jewish History“ (dt. Außenseiter in der deutsch-jüdischen Geschichte) möchte die gemeinsamen Erfahrungen von Einzelpersonen und Gemeinschaften aufdecken, die sich am Rande der Gesellschaft befanden. Zeit- und ortsübergreifend bieten die Vorträge unterschiedliche Perspektiven auf die Widerstandsfähigkeit und Hartnäckigkeit derjenigen, die sich mit den Herausforderungen des Außenseitertums auseinandergesetzt haben. Wie haben sie ihre Identität und ihr Zugehörigkeitsgefühl in Gesellschaften gefunden, die sie nicht verstanden oder gar akzeptiert haben?
Organisiert vom Leo Baeck Institute London in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut London.
von Grzegorz Kwiatkowski
Die Fähigkeit, die Vergangenheit genau zu beschreiben, ist nicht nur auf Historiker:innen beschränkt. Künstler:innen nutzen ihren kreativen Ausdruck, um die Grausamkeiten der Geschichte zu erforschen, mit dem Ziel, eine ethischere Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Im Fall von Grzegorz Kwiatkowski verbindet sich die Kunst mit Aktivismus und aktiven Bemühungen, die Erinnerung an die Opfer und ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Kwiatkowski, dessen Großvater Gefangener im Konzentrationslager Stutthof war und dessen jüdische Familie sich während des Krieges in einem Wald bei Rzeszów versteckte, führt seit Jahren einen künstlerischen und aktivistischen Kampf gegen Antisemitismus, Leugnung und Gewalt. Er tut dies durch Poesie, Musik (als Mitglied der psychedelischen Band Trupa Trupa) und als Gastdozent an vielen Universitäten. Grzegorz Kwiatkowski wird am Beispiel seiner Arbeit, seiner Familiengeschichte und der Geschichte der Stadt Gdańsk über wirksame Wege zur Bekämpfung von Gewalt, Vergessen und Leugnen sprechen.
Grzegorz Kwiatkowski (geb. 1984) ist ein polnischer Dichter und Musiker. Er ist Autor mehrerer Gedichtbände, die sich mit den Themen Geschichte, Erinnerung und Ethik befassen. Er ist Mitglied von PEN America und der europäischen Literaturplattform Versopolis sowie der Psychedelic-Rock-Band Trupa Trupa. Kwiatkowski ist Mitveranstalter des Workshops „Virus of Hate“ an der Universität Oxford. Zusammen mit dem UCLA-Professor Vinay Lal hat er die Reihe „Sangam and Agora: Ein Forum von Dichtern, Philosophen, Gelehrten und Autodidakten“ durchgeführt. Zusammen mit Paul Lodge, Professor an der Universität Oxford, rief er die Reihe „It Sings Therefore We Are: Philosophie und Musik im Gespräch“ ins Leben. Er nimmt an der kollaborativen Forschungsinitiative ‚The Surviving Memory in Postwar El Salvador‘ teil. Mehr unter www.grzegorzkwiatkowski.com
Donnerstag, 28. November 2024 – 18 Uhr (London)
Room G3, Ground Floor, Senate House, Malet Street, London WC1E 7HU
+ Online
Weitere Informationen zur Vorlesungsreihe→
Hinweise
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Die Plätze im Senate House sind streng limitiert und müssen über das Leo Baeck Institute London reserviert werden.
Der Eintritt ist frei. Die Vorlesungen beginnen pünktlich. Wer zu spät kommt, wird nicht eingelassen.
Zoom-Links werden zeitnah zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen in unseren Vortragsankündigungen per E-Mail, in den sozialen Medien und auf unserer Website bekannt gegeben. Zur Online-Teilnahme und zur Anmeldung folgen Sie bitte den Anweisungen in diesen Mitteilungen.