Trauma, Privileg und Abentuer: Jüdische Geflüchtete zwischen „Orient“ und europäischer Katastrophe
Freitag, 8. September 2023
18:30 bis 20:00 Uhr (USA)
im Center for Jewish History und Online-Stream
In der 64. Leo Baeck Gedenkvorlesung beleuchtet Historikerin Atina Grossmann (Cooper Union) die ambivalenten, paradoxen und diversen Erfahrungen, Emotionen und Erinnerungen von Jüdinnen und Juden, die Zuflucht vor dem Nationalsozialismus und Holocaust in Indien und Iran nach 1933 fanden. Im Schatten der europäischen Verfolgung wurden die entwurzelten Jüdinnen und Juden dennoch in den nicht-westlichen, kolonialisierten Gesellschaften als priviligierte „weiße“ Europäerinnen und Europäer betrachtet. Eine umfangreiche Sammlung von Familien-Korrespondenzen und Erinnerungen aus der Berliner Kriegszeit gelangten so in die deutsch-jüdische Diaspora. Ebenso finden sich Hinweise zum Alltag der Geflüchteten in Archiven, Literatur, visuellen und Oral History-Quellen, die die Faszination zum „Orient“, den globalen Kampf gegen den Faschismus, anti-koloniale Unabhänigkeitsbewegungen sowie Offenbarungen über die Zerstörung der europäischen Heimat darlegen.
Die Veranstaltung findet vor Ort in New York statt und wird live online gestreamt.
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Die Leo Baeck Gedenkvorlesung wurde nach dem Tod Leo Baecks 1956 ins Leben gerufen. Jedes Jahr halt sie ein führender Akademiker oder Intellektueller.